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Fahrt ins Veneto

„Im Bus vergessen hab ich nichts, aber wunderschöne Erinnerungen an die Reise hab ich schon“ meinte eine Teilnehmerin am Ende der Italienfahrt des Vereins Landshut-Schio. Nach einer langen Corona-Pause konnte der Partnerschaftsverein endlich wieder seine beliebte jährliche Reise nach Schio und anderen Orten in Norditalien anbieten. 44 Mitglieder und solche die es werden wollen nahmen daran teil. Nach langen Vorbereitungen durch den Vorstand und den Partnerverein CREUS stand das Programm. Per Reisebus ging es über den Brenner zuerst in die Renaissance-Stadt Vicenza. Der Besuch des berühmten Teatro Olimpico, erbaut nach den Plänen Andrea Palladios um 1580 beeindruckte alle. Besonders als durch eine Lightshow mit klassischer Musik die Schönheiten dieses Weltkulturerbes zum „Leuchten“ gebracht wurden. Livemusik verzauberte auch das Stadtzentrum Vicenzas als die Gruppe die Basilica Palladiana und den Stadtplatz besuchte. 

In Schio angekommen wurden alle herzlich vom Vorstand des Vereins CREUS begrüßt. Gestärkt durch das sagenhafte Frühstück im Hotel Miramonti brachen die Landshuter am zweiten Tag zu zwei verschiedenen Aktivitäten auf. Eine Gruppe besuchte mit dem Bus die Nachbarstadt Marostica, dessen Marktplatz ein Schachbrettmuster schmückt. Zwar fand nicht das berühmte, jährliche Schachspiel mit lebenden Figuren statt, doch ein quirliger Antiquitätenmarkt erfreute auch. Der anschließende Besuch in der bekannten Villa Barbaro im Dorf Maser – berühmt als hervorragendes Beispiel der Landhäuser Palladios – begeisterte alle. Nicht nur die ansprechende Form des Gebäudes und die herrlichen Fresken der Brüder Veronese sondern auch die stets sommerlichen Temperaturen verschafften den Landshutern einen Eindruck von der genialen Architektur dieses Meisters. Es war innen angenehm kühl und gut durchlüftet. Nach diesen Besichtigungen erholte sich die Gruppe bei einem Straßen-Weinfest im nahegelegenen Castelfranco Veneto. 

Eine zweite Gruppe blieb zuerst in Schio und besichtigte zusammen mit den Freunden von CREUS den dortigen botanischen Garten des Fabrikanten Alessandro Rossi. Am Nachmittag erlebten sie etwas ganz Neues: eine zweistündige Radtour um die Stadt Schio, verbunden mit dem Besuch von zwei Biohöfen und der Verkostung von deren Produkten. Diese geführte Rundfahrt war durch die Stadtverwaltung Schios und CREUS geplant und organisiert worden. Die Teilnehmer aus Landshut und ihre vielen italienischen Begleiter waren so begeistert von dieser Tour, dass Schio sie nun monatlich für seine Bürger anbieten will. 

Am Abend veranstaltete CREUS ein selbstgekochtes Festmenü zu Ehren der Gäste. Zu denen zählte nun auch Oberbürgermeister Alexander Putz und Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger. Sie waren eigens für einen Tag nach Schio gekommen, um auch ihren persönlichen Beitrag zur Städtepartnerschaft zu leisten. OB Putz unterstrich, was vor ihm der Bürgermeister Schio, Valter Orsi, gesagt hatte: Die persönlichen Begegnungen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen möglichst vielen Menschen aus verschiedenen Ländern sind die wichtigste Grundlage des großartigen Projekts eines innerlich gefestigten Europas. Gerade in dieser Zeit der inneren und äußeren Bedrohungen. Überzeugend gelebt wurden diese wichtigen Gedanken nicht nur doch besonders intensiv an diesem Abend „unter Freunden“. Der Vorsitzende des Landshuter Partnerschaftsvereins, Elmar Weber, betont in seiner Ansprache, dass der Empfang in Schio zwar wunderbar aber keine Überraschung sei, „Es ist immer so hier. Wir aus Landshut können nur von Herzen Danke sagen und dasitzen wie Kinder an Weihnachten.“ Die gelungene Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Reise pries er mit den Worten: „Adriano, ich denke, du hast mehr daran gearbeitet als wir.“ Noch vor dem Austausch der Geschenke wurden – entsprechend der Satzung – OB Putz sowie der Bürgermeister Schios und Adriano de Rigo zu Ehrenmitgliedern des Landshuter Vereins gemacht. 

Am folgenden Morgen nahmen die Landshuter Bürgermeister an einem Empfang im Rathaus von Schio teil. Danach besuchten sie die Firma CSC, einen der führenden und innovativsten Betriebe in Schio. Dies kann als ein „neuer Impuls für die Beziehungen unserer zwei Städte“ gesehen werden, wie Elmar Weber in seiner Rede bemerkte.

Die Reisegruppe der Vereinsmitglieder befand sich am dritten Tag der Reise schon weiter östlich bei der Besichtigung einer sehr italienischen Firma, der Nudelfabrik Jolly-Sgambaro. Die Führung beeindruckte durch die beachtliche Sauberkeit und Modernität der Anlagen, wie auch die Bemühungen um höchste Qualität und Umweltverträglichkeit. Etwas völlig anderes erwartete die Landshuter zwei Stunden später beim Besuch der Kathedrale von Aquilea. Dessen Mosaiken aus der spätrömischen Zeit um 400 nach Christus in der Größe von etwa 1500 qm überwältigte alle. Kurz darauf fuhr der Bus über die lange Dammstrasse zum Badeort Grado an der Adria. In vielen Gesichtspunkten, Insellage, Hafen, Altstadt und uralte Kirchen, erinnert Grado an das berühmte Venedig, das erst Jahrhunderte später zur Großmacht aufstieg. Viele Landshuter erlagen dessen zauberhafte nächtliche Atmosphäre und alle genossen den Spaziergang am folgenden Morgen entlang der Strandpromenade und durch die Altstadt. Den Abschluss der Reise bildete ein Zwischenstopp in der Festungsstadt Palmanova, einst zur Abwehr gegen die Türken und später die Habsburger gebaut. Zwar aufgehalten durch einige Staus aber dennoch sicher kehrte der Bus voller zufriedener Reisender nach Landshut zurück. 

Hinweis: Am 11.11. 2023 um 19 Uhr findet im Rathausprunksaal ein Konzert des Coro Monte Pasubio zusammen mit dem Achdorfer Männerchor statt. Der Eintritt ist frei. Der Verein Landshut-Schio lädt hierzu herzlich ein.